BikeKitchen


Unter dem Namen BikeKitchen (im englischen Sprachraum: Bike Kitchen oder auch Bicycle cooperative) werden weltweit Fahrrad-Selbsthilfewerkstätten betrieben.

Der Name "Bikekitchen" ist nicht geschützt. Einige Werkstätten wandeln ihn ab, so z.B. die "VeloKitchen".

 

Die erste "Bike Kitchen" wurde 2002 in der Küche einer ungenützten Wohnung in Los Angeles gegründet. Ausgehend vom Erfolg dieses Projektes verbreitete sich der Begriff über die ganze Welt.

 

In Europa wurden Bikekitchens bekannt durch die Wiener Bikekitchen. In Deutschland eröffnete die Bikekitchen München und die Freischrauber Bremen im Jahr 2010, die Bikekitchen Augsburg 2011, die Bikekitchen Mainz 2013.



Fahrrad-Selbsthilfewerkstätten gibt es jedoch bereits viel länger. Die "Fahrrad.Selbsthilfe.Werkstatt" im Wiener Kulturzentrum WUK (Werkstätten und Kulturhaus" existiert seit 1983. In größeren deutschen Städten, z.B. Berin oder Leibzig, gibt es oft mehrere  Fahrrad Selbsthilfewerkstätten in verschiedenen Stadtteilen.

Eine Bikekitchen kann als gemeinnütziger Verein anerkannt werden. (Beispiel: Bikekitchen München als "Verein zur Förderung der Fahrradkultur", offiziell "Förderung umweltfreundlicher Verkehrsarten und -mittel")



Eine typische Bikekitchen besteht aus einem Raum, der mit entsprechender Ausstattung als Fahrradwerkstatt benutzt werden kann.

Die Benützer können dort selbst ihr Fahrrad reparieren. Sie erhalten Hilfe und Reparaturtips und können auf einen Fundus gebrauchter Fahrradteile zurückgreifen.

Einige Bikekitchen verkaufen zu-

sätzlich  gebrauchte Fahrräder                                                                                                    und bieten Reparaturkurse an.


Ein zweiter Bestandteil ist das gemeinsame Kochen und Essen nach der Werkstattzeit.

Dadurch soll der rein technische Aspekt einer Werkstatt erweitert werden, auf den Gedanken einer Gemeinschaft und gemeinschaftlichen Aktivität. Das Konzept ähnelt dem der Volxküchen.


Viele Bikekitchen arbeiten unkommerziell in Selbstverwaltung. Ab einer gewissen Größe sind organisatorische Strukturen typisch.

Bikekitchens haben in der Regel keine Gewinnerzielungsabsicht und keinen gewerblichen Charakter. Typisch ist die Finanzierung auf Spendenbasis, Mitgliedsbeiträge und Sponsoring. Möglich sind auch feste Stundensätze für die Benutzung.

Auch für Menschen ohne Geld soll die Benützung möglich sein. Dann erfolgt die "Gegenleistung" durch das Leisten von praktischer Hilfe.


Bikekitchens sind manchmal in umfangreiche Fahrradprojekte eingebunden. Typisch sind Hilfsangebote für Flüchtlinge um ihnen die Fahrradmobilität zu ermöglichen, Fahrradschulen für Frauen und die Herstellung von Gebrauchsgegenständen aus Fahrradteilen.